Die Geschichte

Friedrich II, damals noch König der Staufer, macht nach seiner Krönung (1211) von Italien aus eine Deutschlandtour, um für seine bevorstehende Kaiserwahl zu werben. Er besucht dabei seine verbündeten Adelshäuser um sie für sich zu gewinnen. Dabei hat er viele Geschenke gemacht. Bei dieser Reise besuchte er auch Hohen - Neuffen. Die Neuffen waren als Ministeriale Anhänger und in Diensten der Staufer. Friedrich schenkte den Neuffen ein staufisches Allodialgut bei Güglingen im Zabergäu. Der Grund war die dort vorbei führende alte Reichstraße - Cannstadt - Maulbronn - Speyer. Dieser wichtige Verkehrsweg mußte durch Geleitschutz gesichert werden. Heinrich I v. Neuffen baute dort eine Burg, die an Wehrhaftigkeit alle anderen Burgen in der Gegend übertraf. Heinrich nannte sie "Blankenhorn" als Pendant zu den Neuffischen Besitzungen, die "Weißenhorn" genannt wurden. Er gab der Burg das gleiche Wappen, wie es auch in Weißenhorn vergeben war. 

Der Name Blankenhorn ist im Zabergäu nicht nachgewiesen. Bemerkenswert ist daß sich ein Familienstamm im 16. Jh von Gächingen über Ingersheim, Löchgau und Horrheim nach Knittlingen begab, also in den Zabergäu. Warum ist ein Elias Blankenhorn aus Neckartailfingen von 1590 - 1594 Diakon in Knittlingen gewesen? Gab es da doch Verbindungen zum Zabergäu?

Ob Leute aus der Blankenhorn - Sippschaft auf der Burg tätig waren, ist reine Spekulation. Die Verbindung der Burg zu dem Haus Magenheim kann als erwiesen angesehen werden. Die, heute noch bewohnte, Burg Neu - Magenheim, 5 Km entfernt von Burg Blankenhorn ist zu gleicher Zeit von den gleichen Steinmetzen erbaut worden, die auch an dem Bau von Burg Blankenhorn beteiligt waren. Der Vergleich der Steinmetzzeichen belegt das. Hier war auch Heinrich I von Neuffen aktiv.

Die Architektur der Burg Blankenhorn ist rein Staufisch. Die hervorragende Ausführung der Buckelquader und deren Einbau an der Schildmauer sprechen für sich. Die gewaltige Futtermauer vor der Schildmauer kommt nördlich der Alpen nicht vor, aber an Staufischen  Burgen in Apulien - zB. Kastell Bari.

Nur 2 Generationen hatte die Burg Bestand. Die politische Lage änderte sich. Heinrich I geriet in eine Zwickmühle. Er war Getreuer des Kaisers Friedrich II und dessen Sohn Heinrich(VII). Als dieser sich gegen seinen Vater auflehnte stand Heinrich I v. Neuffen hinter ihm. Der Zorn Kaiser Friedrichs II war groß und es kam dann letztlich  1235 zur offenen Feldschlacht im Ermstal (Swiggerstal). Heinrich wurde besiegt und mit seinem Sohn Gottfried gefangen gesetzt. Dabei verlor Heinrich I viel Besitz. Heinrich starb (1246) und Kaiser Friedrich (1250) auch. Es kam die Zeit des Interregnums und Burg Blankenhorn kam 1327 an das Haus Württemberg. Im 15.Jh wurde die Burg aufgegeben.

Was bis heute von der Burg erhalten ist, ist eindrucksvoll. Wenngleich der alte Baumbestand schön ist, verschleiert er ein wenig den Gesamteindruck der Ruine.

 

Stand 2011.